Verleihung Landesorden NRW

Am 21. Februar 2024 hat Ministerpräsident Hendrik Wüst den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen an 16 engagierte Bürgerinnen und Bürger verliehen.

Am Mittwoch, 21. Februar 2024 hat Ministerpräsident Hendrik Wüst den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen an 16 engagierte Bürgerinnen und Bürger verliehen. Mit dem Verdienstorden ehrt die Landesregierung traditionell ehrenamtlich besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger für ihren herausragenden Einsatz für das Gemeinwohl und das Land Nordrhein-Westfalen. Die Verleihung fand in der Staatskanzlei in Düsseldorf statt.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ist eine besondere und seltene Auszeichnung. Seit seiner Stiftung 1986 wurde er nur 1.744 Menschen verliehen. Heute erweitern wir diesen Kreis um 16 Personen: 16 Menschen, die sehr viel Zeit dafür aufwenden, damit es anderen besser geht. 16 Menschen, die sich ganz besonders und auf vielfältige Art und Weise um unser Land verdient machen – alle mit herausragendem Engagement, zum Teil schon seit Jahrzehnten. Sie alle sind Vorbilder und setzen mit ihrem Einsatz stetige Zeichen der Hoffnung. Dafür gebührt ihnen unser tief empfundener Dank.“

Jürgen Prigl aus Soest

Die Kirche Sankt Maria zur Wiese, vielen besser bekannt als „Wiesenkirche“, ist eines der imposantesten Baudenkmäler in Nordrhein-Westfalen. Dass sie heute einen herausragenden Ruf genießt, ist vor allem ihrem ehemaligen Dombaumeister Jürgen Prigl zu verdanken. Fast drei Jahrzehnte lang hat er seine ganze Expertise und Zeit für die Restaurierung der Kathedrale eingesetzt. Bis heute engagiert sich der gebürtige Schwabe auf vielfältige Weise vor Ort für seine Lebensaufgabe.

Die Wiesenkirche in Soest ist ein imposantes, über 700 Jahre altes Denkmal der Gotik in unserem Land. Heimat einer starken evangelischen Gemeinde. Und stolzes Symbol für alle, die in der Hansestadt Soest leben. Dass die Wiesenkirche heute in neuem Glanz erstrahlt, ist vor allem Jürgen Prigl zu verdanken. Er hat dort rund drei Jahrzehnte als Dombaumeister gewirkt. Und das mit großem Erfolg und sichtbaren Ergebnissen.
Im Oktober 2027 soll die Wiesenkirche zum ersten Mal seit 40 Jahren ohne Baugerüst zu sehen sein. Der Weg dahin ist voller Hürden. Aber der neue Dombaumeister nimmt die Herausforderung an: Nach und nach wird der südliche Nebenchor gesichert. Sieben neue Glocken in einem neuen Glockenstuhl komplettieren das Glockenspiel. Die Glaskunst an der Wiesenkirche wird mit 17 neuen Fenstern vollendet.
Jürgen Prigl investiert neben dem Beruf auch viel Freizeit in seine Wiesenkirche. Er entwirft Teile der Ausstattung und sammelt Spenden.
Er tauscht sich in der „Soester Runde“ mit anderen Experten aus, forscht, publiziert und gibt sein Wissen an Jüngere weiter. Aus der Runde entsteht 2003 die EACD, die „European Association of Building Crafts and Design“. Jürgen Prigls Engagement ist ebenso beeindruckend wie umfassend:

So entsteht 2006 nach sieben Jahren Arbeit in seiner Freizeit eine „Kinderfeldkirche“. Eine Feldkapelle aus Bauresten der Wiesenkirche.
Jürgen Prigl leitet dieses integrative Projekt, an dem Hunderte Freiwillige beteiligt sind. Aber für Jürgen Prigl geht es um noch mehr:
Er möchte das immaterielle Kulturerbe des Bauhüttenwesens erhalten.
Und 2020 wird die „Westfälische Bauhütte an St. Maria zur Wiese“ durch die UNESCO offiziell als „Immaterielles Kulturerbe“ anerkannt.
Zu dieser Auszeichnung kommt heute eine weitere hinzu.
Lieber Jürgen Prigl, für Ihre Verdienste um die Baukultur zeichne ich Sie heute mit dem Landesverdienstorden aus.

Fotonachweis: Land NRW - Ralph Sondermann

Verleihung des Verdienstordens an Jürgen Prigl

Die Delegation zur Verleihung des Verdienstordens NRW auf dem Johannes-Rau-Platz vor der Staatskanzlei.

Priska Maria Prigl; Jürgen Prigl; Johannes Rau (in Bronze); Dr. Birgitta Ringbeck, amtierende Vorsitzende des Westf. Dombauvereins; Heinz-Helmut Piel, vormaliger Vorsitzender.

 

Presseartikel

Über den Landesverdienstorden

Der Verdienstorden des Landes ist eine der höchsten Auszeichnungen und wurde 1986 aus Anlass des 40. Geburtstages des Landes Nordrhein-Westfalen vom damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau gestiftet. Als Anerkennung ihrer außerordentlichen Verdienste für die Allgemeinheit wird er an besonders engagierte Persönlichkeiten verliehen.