Bundespräsident Johannes Rau und Gattin Christina Rau in der Bauhütte

am Stein in der Werkstatt, v.l.n.r.: Christina Rau, Jürgen Prigl, Johannes Rau, E. Ruthemeyer mit Gattin; der weiße Steinhauerschurz trägt inzwischen viele Unterschriften, als erster zeichnete ihn Johannes Rau, damals als NRW-Ministerpräsident, bei der Eröffnung der Dombauhütte 1994.

Im Rahmen eines Weihnachtskonzertes 2003 war Dr. h. c. Johannes Rau als Bundespräsident zu Gast in unserer Bauhütte. Dombaumeister Jürgen Prigl, Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer und Pfarrer Hendrik Mattenklodt hießen ihn herzlich willkommen. Johannes Rau stand als Ministerpräsident ab seiner Mitbegründung 1985 dem Kuratorium Wiesenkirche Soest vor. In Folge übernahmen dies Mandat in dieser Art die Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen.

Am 13. April 1994 hatte er die Werkstatt der Dombauhütte eingeweiht und anschließend den Kontakt mit der Kammer Dortmund hergestellt, wonach die Meisterschule für Steinmetzen und Bildhauer in der Dombauhütte entstand, aus der sich in Folge ein Europäischer Kreis (www.eacd.cc) entwickelte, der sich der Pflege der Kennntisse und Fertigkeiten annimmt, die in der Kathedralbaukunst von elementarer Bedeutung sind und bleiben.

Johannes Rau begleitete die Restaurierungsarbeiten an der Wiesenkirche durch persönliche Besuche und Briefe. Hier, am 20.12.2003, signierte er in der Werkstatt einen Stein für das Friedenstor der Kinderfeldkirche mit einer auch persönlich zugedachten Bibelstelle: "So sollen umkommen, HERR, alle deine Feinde! Die ihn aber lieb haben sollen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht! Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre." (siehe auch Projekt Kinderfeldkirche - Impressionen).

Am 30. Juni 2004 anlässlich seiner Verabschiedung als Bundespräsident hat ihm der Dombaumeister am Südturm der Wiesenkirche eine Inschrift gemeißelt; der im fort bestehenden Briefkontakt geäußerte Wunsch von Johannes Rau, diesen Stein am Ort zu besehen, erfüllte sich leider nicht. Er starb am 27. Januar 2006. Auf der großen gesellschaftlichen Veranstaltung zu Weihnachten 2003 kam auch der Gedanke auf, in Zukunft in unserer herrlichen Kirche regelmäßig das Adventskonzert des Landes zu veranstalten, wozu der Ministerpräsident jährlich einlädt.